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Corona Auswirkungen:

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Unternehmensnachfolge?

Die Corona-Pandemie hat eine der größten wirtschaftlichen Krisen des letzten Jahrzehnts ausgelöst. Die zukünftigen Auswirkungen können heute noch gar nicht richtig abgeschätzt werden. Auch wenn die deutsche Wirtschaft sich nach dem ersten Lockdown bereits in einer langsamen Erholungsphase befindet, besteht doch ein hohes Maß an Verunsicherung und Ungewissheit über die weitere Entwicklung.

So schreiben Dr. Michael Schwartz und Dr. Juliane Gerstenberger in ihrer am 19.06.2020 veröffentlichen Corona Sondererhebung der KFW: "Die Rückkehr zu voller Wirtschaftsaktivität wird allerdings mühsam und ist für die meisten Unternehmen nicht vor dem Frühjahr 2021 absehbar. Der Großteil der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wird die Folgen der Corona-Krise noch lange spüren".

Müssen nun auch die Unternehmensübergaben warten? Ist jetzt der falsche Zeitpunkt, ein Unternehmen zu übernehmen? Oder ist jetzt erst recht die richtige Zeit für frischen Wind im Unternehmen?

Welchen Einfluss hat die Corona Pandemie auf die Unternehmensnachfolge?

Schon vor der Corona Krise war die Anzahl der geplanten Unternehmens-Übergaben bereits hoch. Die KFW schätzte Anfang 2019 die Zahl der Inhaber im Mittelstand, die bis Ende 2020 eine Übergabe anstreben, auf ca. 227.000.

An dieser Zahl sollte auch die Covid-19-Pandemie kaum was ändern. Denn Hauptgrund für die Übergabe eines Unternehmens ist und bleibt nach wie vor das Alter der Unternehmer.

Sieht man sich die prozentuale Altersverteilung der Unternehmer mit mindestens 50% Gesellschafteranteil an, stellt man fest, dass 29,3% der Geschäftsführer älter als 60 Jahre sind – so eine Studie der Marketing Datenbank Markus.

Warum jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Übergabe/Übernahme sein könnte

Folgende Auswirkungen der Corona Pandemie werden, aus meiner Sicht, zu einer Beschleunigung und Zunahme der Nachfolgeprozesse führen:

ok

Mit frischem Wind zu einem zukunftssicheren Unternehmen
Einige Geschäftsmodelle konnten sich in der Corona-Krise leider nicht bewähren. Als Folge davon, müssen diese Unternehmen Ihre Strategie anpassen. Die Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte, Kommunikationswege, Kunden ist essentiell und der Fokus auf die Digitalisierung wichtiger denn je.
Für die erfolgreiche Umsetzung dieser Prozesse und Investitionen ist viel Kraft, aber auch das Knowhow, die Energie und die Begeisterung jüngerer Unternehmer von großer Bedeutung.

ok

Strengere Finanzierungs-Voraussetzungen für krisen-gebeutelte Unternehmen ohne Zukunftspläne
Oft steigt der Finanzierungsbedarf von Unternehmen besonders in der Phase der Krisenbewältigung an.
Geldgeber achten aber gerade in dieser Zeit bei der Vergabe von Krediten darauf, dass die Unternehmen eine klare Strategie für die Bewältigung der Krise parat haben, und die Führung des Unternehmens langfristig gesichert ist.
Der Druck seitens der Geldgeber auf die Unternehmer, ihre Nachfolge zügig zu regeln, wird sich erhöhen.

ok

Erschwingliche Preise führen zu mehr Nachfrage
In der Corona Krise sinken in vielen Unternehmen die Umsätze und Erträge und die ehemals hohe subjektive Bewertung der Unternehmer weicht einer vorsichtigeren Schätzung. Beides führt zu einer Senkung der Unternehmenswerte, und mehr potentielle Käufer sind in der Lage, den Kaufpreis finanzieren zu können. Dies funktioniert aber nur unter der Voraussetzung, dass das zu übernehmende Unternehmen auch eine langfristige Perspektive hat.

ok

Selbständigkeit wird wieder interessanter
Die rekordträchtige Arbeitsmarktentwicklung hat die Existenzgründungs-Tätigkeit in Deutschland in den letzten Jahren belastet. Durch die Corona-Krise hat sich dies verändert, denn die Karrierechancen und die Beschäftigungsentwicklung in den Unternehmen wird zurückgehen, so dass wieder mehr junge Menschen eine Selbstständigkeit in Betracht ziehen.
Die Zahl der Interessenten, die sich durch einen Unternehmenskauf eine eigene unternehmerische Existenz aufbauen wollen, wird steigen.

Wie soll sich ein Unternehmer verhalten, der sich bereits im Prozess der Unternehmensnachfolge befindet?

Grundsätzlich gibt es natürlich die Möglichkeit, die Krise auszusitzen und erst mit nachhaltig steigenden Betriebsergebnissen wieder die Aktivitäten für eine Unternehmensnachfolge zu beginnen. Aber ist das die richtige Strategie?

Keiner kann im Moment abschätzen, wann die Corona Pandemie beendet sein, und die Wirtschaft sich wieder nachhaltig erholen wird. Im gesamten Prozess der Unternehmensnachfolge gelten aber die gleichen Tipps für eine erfolgreiche Übergabe, wie bereits vor der Corona-Pandemie auch. Speziell sollte man aber einen ausreichend langen Zeitraum einplanen, um zu vermeiden, dass man unter Zeitdruck handeln muss. Ein Unternehmensübergang unter Zeitdruck bringt selten eine gute Lösung.

Aus diesem Grund ist zu empfehlen, den bereits begonnenen Nachfolgeprozess auch in der Corona-Krise weiterzuführen.

Versuchen Sie auch in der Corona-Krise Ihr Unternehmen so zu positionieren, dass es eine langfristige Perspektive hat.

Hinterfragen Sie aber auch, ob Sie die Kraft, Energie und Motivation haben, Ihr Unternehmen durch die Krise zu führen. Wenn die Unternehmensnachfolge innerhalb der Familie möglich ist, was spricht dagegen, die nächste Generation jetzt mit in die Verantwortung zu nehmen?

Wenn Sie bereits in Verhandlungen mit einem potentiellen Nachfolger stehen, betrachten Sie den Wert Ihres Unternehmens realistisch. Vielleicht ist es sinnvoll einen niedrigeren Preis für das Unternehmen zu akzeptieren, dafür aber auch eine tragfähige Lösung für die langfristige Sicherung des Unternehmens zu haben.

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